Der Markt für nachhaltige Geldanlagen boomt. 2010 erschien die erste Ausgabe unserer Kriterien für einen ethischen Investmentfonds mit entwicklungspolitischer Ausrichtung. Zum zehnjährigen Jubiläum wurden die Kriterien aktualisiert.
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Moralische Maßstäbe für Geldanlagen liegen so sehr im Trend, dass auch große Banken ethische Investments anbieten. Selbst Branchenriesen sprechen von Nachhaltigkeit und geben sich grün. Doch ökologische Kriterien allein reichen nicht aus.
Ethisches Investment ist keine Erfindung der Gegenwart, aber die Kriterien gehen mit der Zeit. Bereits im 18. Jahrhundert schlossen Glaubensgemeinschaften Investitionen in Brauereien, Rüstungsunternehmen, Glücksspiel und Prostitution aus. In der Mitte des 20. Jahrhunderts entwickelte die US-amerikanische Bürgerrechtsbewegung aus dem Ansatz ein politisches Instrument im Kampf gegen die Unterdrückung von Afro-Amerikanern und gegen den Vietnamkrieg. Die Umweltbewegung brachte dann ökologische Aspekte mit ein, die aktuell auf großes Interesse stoßen, was aber auch Nachteile hat.
Wegen des Klimawandels und nötiger Gegenmaßnahmen haben vor allem Investitionen in Kohle, Öl und Gas hohe Verlustrisiken. Das machen sich besonders Umweltschützer zunutze und warnen aus ökologischen und ökonomischen Gründen vor solchen Beteiligungen. Sie empfehlen, Kapital aus diesen Investments abzuziehen, auch „Disinvestment“ genannt oder „Divestment“. Vorreiter beim Divestment waren vor allem US-Kirchen, und im Zuge des Pariser Klimaabkommens schlossen sich namhafte Banken und Versicherer an. Aber die Fokussierung auf den Klimawandel lässt wichtige andere Aspekte für eine nachhaltige Entwicklung in den Hintergrund rücken, etwa Sozialstandards und Menschenrechte. Nur wenn Divestment Teil einer umfassend nachhaltigen Anlagestrategie ist, wird die Kapitalverlagerung auch Positives bewirken.
Der ökologische Ansatz der Divestment-Bewegung ist wichtig, doch sie darf sich nicht darauf beschränken. Zur Nachhaltigkeit gehört neben der Ökologie und der Ökonomie unabdingbar das Soziale. Wer wirklich nachhaltig investieren will, muss daher umfassende ökologische und soziale Kriterien anlegen. In diesem Sinne kann man Divestment sehr gut für ethisches Investment nutzen, wenn es auch Menschenrechte und soziale Sicherheit im Blick hat, so wie Brot für die Welt.
Den Schwerpunkt unserer Arbeit zum Thema ethisches Investment bildet die Entwicklung umfassender ökologischer und sozialer Anlagekriterien. Sie helfen privaten Anlegern und institutionellen Investoren wie Kirchen, Stiftungen und Banken bei der Bewertung von Geldanlagen. Unser Hauptaugenmerk liegt dabei auf positiven Kriterien, um Unternehmen und Staaten zu identifizieren, die einen nachhaltigen Entwicklungsbeitrag leisten.
Dafür geben wir zusammen mit dem Südwind-Institut die Broschüre „Entwicklungspolitische Kriterien im ethischen Investment“ bereits in der dritten Auflage heraus. Die Tiefe der dort diskutierten Merkmale wurde von einem unabhängigen Finanzmagazin mit der Bestnote 1,0 bewertet. Diese Kriterien werden im Fair World Fonds angewendet, einem von uns mit initiierten Mischfonds, den mehrere deutsche Banken vertreiben. Über die Aufnahme neuer Unternehmen in diesen Fonds entscheidet ein Kriterien-Ausschuss, den Brot für die Welt leitet. So können sich Anleger sicher sein, dass ihr Geld nur in Unternehmen fließt, die auch unsere strengen entwicklungspolitischen Kriterien für ethisches Investment erfüllen.
Immer mehr Banken, auch die großen der Branche, bringen nachhaltig genannte Finanzprodukte auf den Markt. Was sich hinter dem Begriff „nachhaltig“ verbirgt, ist leider häufig unklar, und wo das Geld wirklich investiert wird, bleibt viel zu oft im Dunkeln. Hinterfragen Sie Angebote und informieren Sie sich unabhängig: Die Online-Plattform Fair Finance Guide gibt erstmals Auskunft über die tatsächliche Nachhaltigkeit deutscher Banken. Sie vergleicht zurzeit zehn Banken anhand von mehr als 200 Einzelkriterien in Bereichen wie Umweltschutz, Menschenrechte und Korruption und bietet eine gute Orientierung für Anleger.
Kurz erklärt: Ethische Investments
Auf den Boom an der Börse folgt immer wieder ein Crash. Vor allem arme Länder leiden unter den wirtschaftlichen Folgen des Casino-Kapitalismus. Nachhaltige Anlagen hingegen erwirtschaften ehrliche Gewinne und stabilisieren fragile Länder. Es kommt eben auf die Kriterien an.
Hinweis: Die Spendenbeispiele sind symbolisch. Durch Ihre zweckungebundene Spende ermöglichen Sie uns dort zu helfen, wo es am dringendsten ist.
50 € (Spendenbeispiel) Mit 50 € kann z.B. eine Permakultur-Schulung in Malawi finanziert werden. So lernen Familien, wie sie dank Permakultur auch in den Dürre-Perioden frisches Obst und Gemüse ernten können.
100 € (Spendenbeispiel) Mit 100 € können z.B. 50 Spaten für das Anlegen von Gemüsegärten in Burkina Faso gekauft werden. Dort wird vermehrt auf dürreresistentes Saatgut gesetzt, um trotz Klimawandel genug zum Überleben zu haben.
148 € (Spendenbeispiel) Mit 148 € kann z.B. ein Regenwassertank mit 2.000 Liter Fassungsvermögen in Bangladesch gekauft werden. Dort versalzen immer mehr Wirbelstürme die Böden und das Grundwasser, Trinkwasser ist Mangelware.
Hinweis: Die Spendenbeispiele sind symbolisch. Durch Ihre zweckungebundene Spende ermöglichen Sie uns dort zu helfen, wo es am dringendsten ist.
50 € (Spendenbeispiel) Mit 50 € kann z.B. eine Permakultur-Schulung in Malawi finanziert werden. So lernen Familien, wie sie dank Permakultur auch in den Dürre-Perioden frisches Obst und Gemüse ernten können.
100 € (Spendenbeispiel) Mit 100 € können z.B. 50 Spaten für das Anlegen von Gemüsegärten in Burkina Faso gekauft werden. Dort wird vermehrt auf dürreresistentes Saatgut gesetzt, um trotz Klimawandel genug zum Überleben zu haben.
148 € (Spendenbeispiel) Mit 148 € kann z.B. ein Regenwassertank mit 2.000 Liter Fassungsvermögen in Bangladesch gekauft werden. Dort versalzen immer mehr Wirbelstürme die Böden und das Grundwasser, Trinkwasser ist Mangelware.