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Siegel & Co
Zahlreiche Siegel und Zeichen zeigen an, ob ein Produkt oder eine Ware sozialen, ökologischen oder ethischen Kriterien genügt.

Verbraucherschutz-Label
Hier ist es einfach. In Weltläden werden ausschließlich Produkte aus fairem Handel verkauft, die meisten Lebensmittel stammen aus Bio-Anbau.
Foto: Rainer Kwiotek/Brot für die Welt
Bei der Vielzahl an Zeichen ist es allerdings schwierig, immer durchzublicken. Auf dieser Seite geben wir einen Überblick über die relevantesten Kennzeichnungen. Weitere Informationen zu Siegeln finden sich in der Brot für die Welt-Publikation „Bio und fair“ sowie unter www.label-online.de und www.utopia.de/produktguide/siegel.
Fair gehandelte Produkte
Wer ausschließlich fair gehandelte Produkte kaufen möchte, findet in Weltläden eine große Auswahl. Für Mitglieder des Weltladen-Dachverband e.V. gilt als Arbeitsgrundlage und Orientierung die „Konvention der Weltläden“, der auch ihre Importeure und Produzenten-Organisationen verpflichtet sind. Weltläden in Ihrer Nähe finden Sie hier: www.weltladen.de/#weltlaeden-finden.
Ebenso bieten Importorganisationen wie
ihren Kunden ausschließlich fair gehandelte Produkte an.
Es gibt inzwischen im Lebensmittelbereich zudem eine Vielzahl an Waren, die auch in konventionellen Supermärkten, Discountern oder Onlineshops fair gehandelt erhältlich sind. An folgenden Siegeln und Zeichen erkennt man Produkte, die die Voraussetzungen des Fairen Handels erfüllen:
Fairtrade
Das Fairtrade Siegel ist das in Deutschland bekannteste Siegel für Fairen Handel und findet sich auf Produkten, die gemäß der Standards von Fairtrade International zertifiziert wurden.
http://www.fairtrade-deutschland.de
WFTO
Die WFTO ist ein globales Netzwerk, deren Mitglieder (Produzenten, Importorganisationen) ein Monitoringverfahren durchlaufen müssen, um als Fair-Handels-Organisation bzw. -Unternehmen anerkannt zu werden.
Naturland Fair
Das Naturland Fair Zeichen findet sich auf Produkten, die unter ökologi-schen Kriterien angebaut und verarbeitet wurden und zudem die Kriterien des Fairen Handels erfüllen. Zudem können auch Produkte aus nördlichen Ländern, etwa aus Europa, Naturland Fair zertifiziert werden. Voraussetzung für die Fair-Zertifizierung ist eine gültige Naturland-Öko-Zertifizierung.
Siegel für einzelne Produktbereiche
Goodweave
Das Siegel steht für Teppiche, die ohne ausbeuterische Kinderarbeit und unter Berücksichtigung sozialer und ökologischer Kriterien gefertigt wurden.
Win win Fair Stone und Xertifix
Das Xertifix-Siegel und das Fairstone-Logo stehen für Natursteine, deren Abbau ohne ausbeuterische Kinderarbeit oder Sklavenarbeit sowie unter kontinuierlicher Verbesserung der Arbeitsbedingungen erfolgt.
http://www.fairstone.win--win.de
www.xertifix.de
Fair Wear Foundation
Die Stiftung setzt sich für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Kleidungs- und Textilindustrie ein – ihre Mitglieder müssen die Richtlinien der Fair Wear Foundation in ihrer Produktion umsetzen.
Bio- und Ökoprodukte
Im Lebensmittelbereich ist die Verwendung von den Begriffen „Bio“ und „Öko“ im Produkttitel geschützt. Das heißt, bei der Verwendung muss sich der Erzeuger bzw. Hersteller des Bio-Lebensmittels mindestens einmal im Jahr einem Kontrollprozess nach den Mindestanforderungen der EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau (bzw. in Drittländern mit der EU vergleichbaren) unterziehen. Gekennzeichnet werden diese Produkte durch das EU-Bio-Logo und den standardisierten Kontrollstellencode sowie die Angabe der allgemeinen Herkunft der Zutaten. Auf dem deutschen Markt kann dem EU-Bio-Logo auch das deutsche staatliche Biosiegel zusätzlich hinzugefügt werden.
Darüber hinaus gibt es eine Reihe von ökologischen Anbauverbänden, deren Standards – auch in sozialer Hinsicht – zum Teil über die EU-Richtlinien hinausgehen. Hierzulande gelten insbesondere die folgenden drei Anbauverbände als vorbildlich.
Anbauverbände
Marken
Neben diesen Anbauverbänden gibt es einige Anbieter, die mit ihrer Marke für ökologische Produkte stehen, so z.B. Alnatura oder Rapunzel; Rapunzel berücksichtigt zusätzlich zu den ökologischen Kriterien mit seinem „Hand in Hand“-Programm auch soziale Aspekte.
Weitere Umweltsiegel im Lebensmittelbereich
MSC
Das Siegel des Marine Stewardship Council kennzeichnet Fisch aus umweltgerechter und bestandsschonender Fischerei.
UTZ Certified
UTZ Certified ist ein Nachhaltigkeitsprogramm für Kaffee, Kakao und Tee, wobei als Voraussetzung für die Zertifizierung die Einhaltung eines Verhaltenskodex durch die Landwirte gilt. Er legt sowohl soziale Kriterien fest und stellt Bedingungen im Bereich Umweltverträglichkeit und effiziente Bewirtschaftung auf.
Rainforest Alliance Certified ™
Das Siegel kennzeichnet landwirtschaftliche Produkte aus Betrieben in den Tropen, die definierte Umwelt- und Sozialkriterien erfüllen – das Siegel darf bereits auf Produkten verwendet werden, wenn diese mind. 30% zertifizierte Zutaten beinhalten.
www.rainforest-alliance.org/de
Umweltzeichen im Non-Food-Bereich
Der Blaue Engel
Das 1978 eingeführte Umweltzeichen der Bundesregierung kennzeichnet eine Vielzahl von Produkten und Dienstleistungen, die umwelt- und gesundheitsrelevante Eigenschaften besitzen, z. B. aus den Bereichen IT-Geräte, Recyclingpapier, Baumarktprodukte etc.
FSC®
Das Siegel des Forest Stewardship Council kennzeichnet Holz- und Holzprodukte aus nachhaltiger Waldwirtschaft.
GOTS
Der Global Organic Textile Standard betrachtet Umwelt- und Sozialkriterien über die ganze textile Kette und steht für nachhaltige Verarbeitung für biologisch erzeugte Naturfasern.
Ethisches Investment
Im Bereich der ethischen Geldanlagen gibt es noch keine solche Vielzahl an Siegel wie im Bereich des Fairen Handels oder des Ökolandbaus. Es fehlt auch an gesetzlichen Mindestkriterien, die eine vergleichbare Basis dafür legen würden. Bisher kann man sich an folgenden Zeichen orientieren:
Europäisches Transparenzlogo für Nachhaltigkeitsfonds
Das Logo wird an die Unterzeichner des Europäischen Transparenz Kodex für Nachhaltigkeitsfonds verliehen und soll Anlegern die Möglichkeit geben, schnell und sicher festzustellen, ob und wo sie ausführliche Informationen über die nachhaltige Anlagestrategie eines Investmentprodukts finden.
Das ECOreporter-Siegel
Das Siegel wird für nachhaltige Geldanlagen in drei Kategorien vergeben: für Banken, für Anlageberatungen und für bestimmte Finanzprodukte. Abstufungen wie „Gold“, „Silber“ o.ä. gibt es nicht.